Lead the Change

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Lead the Change! Früher war alles besser!

Der Mensch machte im Wandel der Jahrtausende viele Veränderungen mit. Doch während sich die Veränderungen für die Menschheit in den ersten 10000 Jahren seit Ihrer Sesshaftigkeit nur langsam vollzog, muss die heutige Generation in Siebenmeilenstiefeln versuchen. mit der heutigen Veränderungsgeschwindigkeit Schritt zu halten. Früher hatte man in der Familie über viele Generationen den gleichen Beruf, während wir heute ein Leben mit vielen Berufen haben. Und wer nicht gelernt hat, sich auf ständige Veränderungen einzulassen, sie mitzumachen, wird darin untergehen.

Für den Manager wäre solch ein Verhalten fatal. Denn der Manager der Zukunft macht die Veränderungen nicht nur mit, er gestaltet sie selbst. Und führt sie aus.

Dazu braucht er viele Qualitäten: Der Manager der Zukunft muss...

  1. die Zukunft lieben, sie wollen und sie antizipieren
  2. in der Lage sein, kreativ Ideen zu entwickeln
  3. Innovationen wirklich umsetzen können
  4. sich dabei gegen die Ewiggestrigen durchsetzen können
  5. Die Zukunft lieben, sie wollen und sie antizipieren


1. Zukunft hat keine Erinnerung. Womit müssen wir im Management rechnen?

  1. «Die Erde dreht sich immer schneller!» - und wir mit.
  2. Wer nicht mithält, verliert (den Anschluss, seine Seele seine Haltung, sein Ansehen, seinen Respekt vor sich selbst)!
  3. Der Manager wird nicht mehr so sehr an seiner Handwerkskunst gemessen, vielmehr daran, inwieweit er in der Lage ist, «vorauszuschauen».

«Mal wieder träumen dürfen wie ein kleiner Junge, das wärs!» Und was haben wir als Junge (Mädchen) geträumt: von der tollen Freundin, vom tollen Motorrad, vom tollen Job, vom tollen Urlaub, vom...!

Und heute? Aus der Traum?

Walt Disney sagte zu seinem Bruder, als der nach dem ersten Jahr des Mickey-Mouse Zeichnens aufhörte: «lf you can dream it, you can do itl»

Und der neue amerikanische Präsident kam (u.a.) durch ein schlichtes Sätzchen an die Macht: «Yes, we can! »

Just do it, sagten 5 Amerikaner, als sie Adidas Konkurrenz machen wollten und deren Eltern sagten, dafür hatten sie sie nicht studieren lassen.

Das muss auch unser Motto sein: «We did it.»

Liebe die Zukunft und halte nicht an die Vergangenheit, wie die gute Frau Lot bei der Vertreibung aus Sodom und Gomorrha (1. Buch Mose).

Entwickle deinen Traum. deine Vision von der besseren Marktbearbeitung, der besseren Vertriebsmannschaft, den glücklicheren Kunden.


2. Kreativ neue Ideen entwickeln.

Angelehnt am goetheschen Ansinnen: «Man sieht nur, was man weiß», könnte man auch sagen: «Es fallt einem nur ein, was man weiß!

Ohne Wissen keine Einfälle.

«lass dir mal was einfallen!», verlangen wir von Mitarbeitern. Gut gemeinter Tipp. aber was soll ihm einfallen, wenn er nichts weiß? Kreativ sein heißt. Ideen zu entwickeln. Dazu benötigen wir neben einem forschen Hirn auch ein «wissendes». Deswegen sind folgende Fragen mal kritisch sich selbst zu stellen:

«Wie sehr beschäftigen wir uns selbst mit den Neuerungen der Zukunft «Welche Bücher lesen wir, um uns ständig kreativ zu bereichern?»

«Auf welche Seminare/Kongresse gehen wir, um Neues zu erfahren?»

«Welche Kreativitäts-Techniken kennen wir ... und wenden sie an»

Brainstorming - eine Technik, die in den 70er-Jahren in keinem Seminar fehlen durfte, scheint heule in Vergessenheit geraten zu sein. Oder ist Brainstorming heute bereits eine Selbstverständlichkeit?

Kennen wir auch die Faszination und das enorme Kreativitätspotenzial der von Edward de Bone entwickelten Technik «Put on your thinking cap»?

Es gibt noch viele Kreativitätstechniken mehr (Brainwriting, 666 etc.) Welche können wir auch anwenden? Und welche nutzen uns, um die Zukunft zu kreieren? Um der Zukunft vorauszugehen?


3. Die Fähigkeit. Innovationen auch umzusetzen

Napoleon wunderte sich nach seinem verheerenden Russlandfeldzug darüber, dass ihm die Franzosen so freiwillig gefolgt waren. Doch das Wunder ist einfach zu erklären: Sie sind ihm gefolgt! Grosse Führungspersönlichkeiten aller Zeiten waren immer «Vorbilder». Egal ob wir an Maria Theresia oder an Mahatma Gandhi, an Lee lacocca oder an Martin Luther denken. Sie gingen immer voraus.

Auch Innovationen verlangen nicht nur den Voraus-Denker, sondern den Voraus-Handelnden. «Hannemann, geh du voran!», hat ausgedient.

Die Diskussion um die Gier der Mächtigen ist heute so voll entbrannt und deren Verhalten so unverständlich. Niemand sieht mehr ein. zu entbehren, während andere mit vollen Händen zu greifen. Erst jüngst der Weltwährungsgipfel in Nizza: Während eine Finanzkrise Vorbote zu einer Weltwirtschaftsrezession ist, speisen unsere Wirtschaftsminister geräucherte Wachtelbrust auf Kaviar. Und das wird noch öffentlich mitgeteilt! Macht? Gier? Selbstgefälligkeit? Strunzerei? Falsches Vorbild.

Der Vertriebsleiter muss ständig Neues entwickeln, dafür begeistern und mit seiner Mannschaft am Markt umsetzen.

Dabei hat er in der Regel ein paar Spontan-Begeisterte, ein Heer von Mitläufern (meist Sekundär-Reagierer) um sich herum. Aber immer auch ein paar Widersacher bzw. Verhinderer.

«Das haben wir noch nie so getan!» «Das kann gründlich schiefgehen!»

«Ich darf vor dieser Vorgehensweise nur warnen. Damals... !»

Diese 3 Typen zu erkennen, die Meinungsmacher rechtzeitig für sich zu gewinnen, sie alle zu Mitstreitern zu machen, das ist der Job des Managers, der «Lead the Change» beherrscht.


4. Die Ewiggestrigen gewinnen

Das Phänomen, dass der Mensch das Gute bewahren möchte. ist leicht zu verstehen, wenn man sich mit seiner Evolution beschäftigt. Schon damals in der Steinzeit musste der Mensch sich Besitzstande verschaffen, um allein seine Zukunft abzusichern. Sicherlich waren es damals im Wesentlichen Nahrungsmittel. Doch das Besitzstreben wandelte sich im Laufe der Zeit in ein Beharrungsbedürfnis, das oft als eine fehlende Fähigkeit zu Veränderung ausgelegt wird.

Wenn wir wollen, dass unsere Mitarbeiter Neues annehmen und darüber hinaus anstreben, dürfen wir das Seitherige (die Besitzstände) nicht in Frage stellen. Wir müssen es bestätigen!

Dann erst können wir von den Verlockungen einer neuen Zukunft sprechen, die Mitarbeiter davon begeistern. Jetzt wird aber beobachtet, mit weicher Tatkraft wir voranschreiten.

Zarathustra hatte anfanglich nur eine Philosophie zu bieten, die er in Ruhe und mit Kreativitat entwickelte, als er die damaligen Missstande der Missgunst und der Betrügereien unter den Menschen satt hatte:

Gut denken - gut reden - gut handeln.

Daraus ergibt sich für den Manager, der sich «Create your future». auf die Fahne geschrieben hat, eine 5-Phasen- Aufgabe:

Lasse deine Mitarbeiter ... und dich selbst

  • Mit-denken
  • Mit-reden
  • Mit-handeln
  • Mit-gestalten
  • Mit-feiern



Wandel beginnt im Kopf (Change Management)

«Jung sein» (nach Marcus Aurelius) ist eine Frage des Denkens.

Wer die Zukunft nicht selbst in die Hand nimmt, dem wird sie einfach vorgesetzt.

Kreatives und visionäres Nach-vome-Schauen des Managements:


Ein praktisches Beispiel

Den Wandel anführen (Lead the Change) am Beispiel einer Bank, nennen wir sie «Bank of your Future».


Situation:

  • Die Bank hatte viele Fusionen hinter sich, die in Wirklichkeit Einverleibungen kleinerer Banken waren
  • Dabei wurden nicht immer die Besten befördert, manche (lieb gewordene) Kallegen verliessen die (meue» Bank
  • Arbeitsplätze gingen verloren, auch Kündigungen waren unvermeidlich
  • Ein fatales Kreditgeschäft führte zu enormen Verlusten


Um der schlechten Stimmung Herr zu werden, wurde eine externe Agentur beauftragt, ein Unternehmens- und Führungsleitbild zu entwickeln. Es trug den motivierenden Titel «WIR», was schon mal einen Applaus wert war. Auch die Inhalte: alle sehr akzeptabel. Nur, sie wurden von den Mitarbeitern nicht getragen.

«Create your future»

war die Devise des jetzt neu gekommenen (gerufenen) Vorstandes. Denn es galt, alle Mitarbeiter «einzufangen».

Ein Trainingsprogramm begann ganz «oben», nicht unten, nach dem Motto «Wir können es, aber die ...!»

Gemeinsam entwickelten alle Führungskräfte der ersten 3 Ebenen ein Modell dafür, «Wie man ein echtes WIR-Gefühl entwickeln kann!» Dazu waren auch 2 Großtagungen (mit den über 330 Mitarbeitern) notwendig.

Die 1. Großtagung - man kam sicher noch mit gemischten Gefühlen - hatte das klingende Molto «Liebe, Lust und Leidenschaft für den Markt!))

Sie verinnerlichte allen im Wesentlichen, dass Kunden (und nur die!) unser Gehalt bezahlen. Für sie sind wir da, in allen Facetten. Zur Umsetzung der Gedanken halten die Führungskräfte nun wiederum ihre Morgen Gespräche und ihre Mittwochnachmittag-Meetings in ihren Abteilungen.

Die 2. Grosstagung – jetzt kamen die Menschen schon mit Begeisterung – hatte das «Wir bauen uns unsere Bank unserer Zukunft» zum Ziel. Gemeinsam (und das ist bei über 330 Teilnehmern eine Kunst) entwickelten die Mitarbeiter die 9 Bausteine ihrer Zukunft, sie bauten sich ihre Bank ihrer Zukunft. Die Themen waren u.a.

  • Die Geschäftsanbindung wesentlich steigern
  • Das Betriebsergebnis in «gesunde Regionen bringen»
  • Das abteilungsübergreifende Miteinander zu verbessern
  • Die wirkliche (und dynamische) Kundenorientierung zu erreichen

Es gab kein von oben verordnetes Kostensenkungs-, sondern ein Wachstums-Programm, das alle gemeinsam entwickelten. Die Mannschaft machte mit, sie baute sich «Ihre Bank Ihrer Zukunft».

Auch körperlich. Der «Bank of your Future» geht es hervorragend, die Finanzkrise hat ihr noch richtig genützt, den all die unzufriedenen Kunden der «Finanzkrise» wurden ihr ins Haus getrieben. Kunststück bei der Mannschaft.

Die Vorteile ethischen Handelns für den Erfolg

(angelehnt an Gedanken von Pater Dr. Zoche):

  1. Werte verschaffen Handlungssicherheit
  2. Werte verschaffen Freiheitsräume
  3. Werte liefern Maßstab für verbindliches Handeln
  4. Werte schaffen Räume für Visionen
  5. Wertorientiertes Handeln ist ein Unterscheidungskriterium